Ein Unternehmen der GOTHAER STADTWERKE GRUPPE

30.10.2025 Geschlossen

30.10.2025 Geschlossen

Die Gothaer Bäder GmbH, Betreiberin des Stadt-Bades Gotha, beteiligt sich am landesweiten Protesttag der Initiative „Thüringer Bäder in Not“.
Am Donnerstag, den 30. Oktober 2025, bleibt das Stadt-Bad deshalb geschlossen.

Mit dieser Schließung setzt das Unternehmen ein deutliches Zeichen: Die Thüringer Bäder benötigen dringend mehr finanzielle Unterstützung des Landes, um ihren gesellschaftlichen Auftrag auch künftig erfüllen zu können.

„Wir schließen nicht aus Protest gegen unsere Gäste, sondern um auf die angespannte Situation aufmerksam zu machen“, erklärt Carsten Pferner, Geschäftsführer der Gothaer Bäder GmbH. „Das Stadt-Bad Gotha erfüllt wichtige Aufgaben in der Schwimmausbildung, im Vereins- und Gesundheitssport. Diese Aufgaben sind dauerhaft nur zu erfüllen, wenn die Politik die wirtschaftlichen Realitäten anerkennt und den Betrieb kommunaler Bäder stärker unterstützt.“

 

Kommunale Bäder am Limit

Zwar liegt die Verantwortung für die Bäder in den Händen der Städte und Kommunen, doch deren finanzielle Möglichkeiten sind nahezu ausgeschöpft. Steigende Energie-, Personal- und Instandhaltungskosten stellen die Betreiber vor immer größere Herausforderungen.

Gleichzeitig leisten die Bäder weit mehr, als eine Kommune allein tragen kann: Sie übernehmen Aufgaben, die auch im Interesse des Landes liegen – von der Schwimmausbildung von Kindern über die Gesundheitsvorsorge bis zur Ausbildung und Fitnessförderung. „Unsere Bäder sind Orte der Sicherheit, der Bildung und der Gesundheit. Sie sind keine Luxusangebote, sondern Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge“, betont Pferner.

 

Bäder als Anker des Gemeinwohls

Das Stadt-Bad Gotha ist weit mehr als ein Ort des Schwimmens – es ist ein Ort des Miteinanders. Hier lernen Kinder, sich sicher im Wasser zu bewegen, Seniorinnen und Senioren finden durch Bewegung zu neuer Lebensqualität, und Menschen unterschiedlichster Herkunft begegnen sich in einem offenen, inklusiven Umfeld.

Das Bad trägt aktiv zur Sicherheit und zum Zusammenhalt der Stadtgesellschaft bei: Feuerwehr, Polizei, Bundeswehr und Rettungsdienste trainieren regelmäßig im Stadt-Bad, um für ihre Einsätze fit zu bleiben. Darüber hinaus engagiert sich die Gothaer Bäder GmbH in vielfältiger Weise im städtischen Leben, unterstützt lokale Initiativen und fördert Projekte, die das soziale und gemeinschaftliche Miteinander stärken.

Als kommunaler Betrieb übernimmt die Gothaer Bäder GmbH zudem Verantwortung für soziale Teilhabe und Nachhaltigkeit. Trotz steigender Betriebskosten setzt sich das Unternehmen für faire Eintrittspreise ein, damit Schwimmen und Gesundheitsangebote für alle Menschen zugänglich bleiben. Zugleich wird auf nachhaltiges Wirtschaften geachtet – mit einem bewussten Umgang mit Energie, Wasser und Ressourcen.

„Das Stadt-Bad Gotha steht für eine Haltung, die wirtschaftliches Handeln mit gesellschaftlicher Verantwortung verbindet“, fasst Pferner zusammen.

 

Land muss Verantwortung übernehmen

Im aktuellen Haushaltsentwurf der Thüringer Landesregierung sind lediglich eine Million Euro für den sogenannten Bädertransformationsfonds vorgesehen. Angesichts von rund 40 kommunalen Hallenbädern im Freistaat sei das „nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein“, kritisiert Pferner.

Die Initiative „Thüringer Bäder in Not“, getragen vom Thüringer Heilbäderverband e.V. und dem Arbeitskreis Thüringer Bäder, fordert deshalb:

  • eine verlässliche finanzielle Unterstützung der kommunalen Bäder durch das Land
  • 30 Millionen Euro jährlich im Doppelhaushalt 2026/2027
  • einen Bäderbeauftragten auf Landesebene
  • sowie die Fertigstellung der Thüringer Bäderkonzeption 2040 als langfristige Strategie

„Wir wollen, dass auch kommende Generationen in Thüringen sicher schwimmen lernen und unsere Bäder als Orte der Bewegung und Gemeinschaft erleben können – dafür brauchen wir klare Signale des Landes“, so Pferner abschließend.

Am 30. Oktober 2025 werden Geschäftsführung und Mitarbeitende der Gothaer Bäder GmbH ab 11 Uhr vor dem Erfurter Landtag gemeinsam mit weiteren Vertreterinnen und Vertretern der Thüringer Bäder demonstrieren. Unterstützt werden sie dabei von der DLRG Ortsgruppe Gotha e.V. und dem Schwimmverein 1906 Gotha e.V. – weitere Unterstützerinnen und Unterstützer sind herzlich willkommen.